Leichte Sprache ist kein bloßes Hilfsmittel, sondern eine grundlegende Voraussetzung für die digitale und gesellschaftliche Teilhabe.
Leichte Sprache ist eine speziell entwickelte Form der deutschen Alltagssprache, die komplexe Inhalte so reduziert, dass sie für möglichst viele Menschen verständlich sind. Dadurch wird allen Menschen der Zugang zu Informationen erleichtert.
Kennzeichnend ist nicht nur die sprachliche Vereinfachung, sondern auch eine klare Struktur im Text sowie ergänzende Hilfen wie Bilder oder Symbole. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen – in Politik, Verwaltung, Medien und im Alltag.
Das Konzept entstand 1996 in den USA, als die Selbstvertretungsorganisation People First unter dem Namen Easy Read ein Modell entwickelte, um die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten zu stärken. In Deutschland griff der Verein Mensch zuerst die Idee ab 2001 auf und veröffentlichte erste Wörterbücher in Leichter Sprache. Daraus ging 2006 das Netzwerk Leichte Sprache hervor, das seit 2013 als eigenständiger Verein das maßgebliche Regelwerk für Leichte Sprache in Deutschland herausgibt. Diese Regeln bestimmen bis heute, wie Texte erstellt und geprüft werden.
Auch wenn die Grundidee einfach klingt, passieren bei der Anwendung von Leichter Sprache immer wieder typische Fehler:
✓ Sind die Sätze kurz und enthalten nur eine Aussage?
✓ Werden einfache, bekannte Wörter verwendet?
✓ Werden Fachbegriffe vermieden oder erklärt?
✓ Gibt es unterstützende Bilder oder Symbole?
✓ Ist die Schrift groß oder gut lesbar?
✓ Ist der Text gut strukturiert (Überschriften, Absätze)?
✓ Wurde der Text von der Zielgruppe geprüft?
Leichte Sprache ist in Deutschland nicht nur freiwillig, sondern in vielen Bereichen gesetzlich vorgeschrieben.
Damit gilt: Für öffentliche Stellen ist Leichte Sprache verbindlich. Für Unternehmen besteht derzeit noch keine flächendeckende Pflicht. Dennoch ist der Einsatz ein starkes Signal für Inklusion, Kundennähe und zukunftsorientierte barrierefreie Kommunikation.
Leichte Sprache verbessert nicht nur die Verständlichkeit, sondern erhöht auch die Sichtbarkeit im Internet. Suchmaschinen bevorzugen klare und strukturierte Inhalte, die Nutzer:innen leicht lesen und verstehen können. Dadurch sinkt die Absprungrate, während Verweildauer und Interaktionen steigen, was sich insgesamt positiv auf das Rating auswirkt. Für Unternehmen bedeutet das, dass Leichte Sprache nicht nur die Barrierefreiheit verbessert, sondern gleichzeitig auch die Sichtbarkeit und Reichweite im Netz stärkt.
Leichte Sprache ist ein Schlüsselfaktor für barrierefreie Kommunikation und Inklusion.
Sie ermöglicht Menschen mit Einschränkungen den Zugang zu wichtigen Informationen, verbessert die Nutzerfreundlichkeit für alle und erfüllt rechtliche Anforderungen.
Für Unternehmen bietet sie zudem einen klaren Mehrwert: mehr Reichweite, weniger Missverständnisse, bessere Auffindbarkeit und mehr Vertrauen.
Wer Texte in Leichter Sprache anbietet, schafft echte Teilhabe für alle und macht die eigene Kommunikation zukunftssicher und trägt zu einer inklusiven Gesellschaft bei.
Leichte Sprache folgt festen, verbindlichen Regeln. Sie nutzt sehr kurze Sätze, einfache Wörter und klare Strukturen. Zielgruppe sind vor allem Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringer Lesekompetenz.
Einfache Sprache ist weniger stark reglementiert. Sie vermeidet komplizierte Fachbegriffe, reduziert die sprachliche Komplexität und richtet sich allgemein an ein breiteres Publikum, das von verständlicher Ausdrucksweise profitiert.
Das hängt von Art und Zielgruppe der Website ab. Öffentliche Stellen sind in vielen Bereichen gesetzlich verpflichtet, zentrale Inhalte in Leichter Sprache bereitzustellen. Für private Unternehmen gibt es derzeit keine Pflicht, dennoch stärkt Leichte Sprache Inklusion, Kundennähe und die Nutzerfreundlichkeit.
Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder geringer Lesekompetenz profitieren besonders von Leichter Sprache. Auch ältere Menschen finden durch klare Formulierungen und kurze Sätze leichter Zugang zu Informationen. Darüber hinaus erleichtert sie vielen weiteren Nutzer:innen die Orientierung, zum Beispiel in Stresssituationen oder wenn Informationen schnell erfasst werden müssen.
Texte in Leichter Sprache sollten idealerweise von zertifizierten Übersetzer:innen erstellt werden. Grundlage sind feste Regeln des Netzwerks Leichte Sprache: kurze Sätze, einfache Wörter, klare Strukturen und bei Bedarf unterstützende Bilder oder Symbole. Digitale Tools können die Erstellung erleichtern, ersetzen jedoch keine professionelle Prüfung durch geschulte Expert:innen oder Prüfgruppen.
Ob gesetzliche Anforderungen, technische Details oder allgemeine Orientierung – unsere Expert:innen beraten Sie persönlich, unkompliziert und kostenlos und zeigen Ihnen auch unsere Softwarelösung im Detail.
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